Bahnhof Brühl-Kierberg
Brühl-Kierberg | |
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Zug am Haltepunkt Brühl-Kierberg, links das Bahnhofsgebäude
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Daten | |
Betriebsstellenart | Haltepunkt |
Bahnsteiggleise | 2 |
Abkürzung | KKIE |
IBNR | 8003252 |
Preisklasse | 5 |
Eröffnung | 1875 |
bahnhof.de | Kierberg |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Brühl |
Ort/Ortsteil | Kierberg |
Land | Nordrhein-Westfalen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 50° 50′ 16″ N, 6° 53′ 17″ O |
Höhe (SO) | 95 m |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen |
Der Bahnhof Brühl-Kierberg (bis Dezember 2016 nur Kierberg) liegt an der Bahnstrecke Hürth-Kalscheuren–Ehrang (Eifelstrecke) im Brühler Stadtteil Kierberg. Die Station ist heute nur noch ein Haltepunkt und kein Bahnhof im betrieblichen Sinne mehr. Sie wird von der Regionalbahn RB 24 von Köln über Euskirchen nach Kall bedient.
Das repräsentative ehemalige Empfangsgebäude des einstigen Kaiserbahnhofs ist ein Baudenkmal und dient heute als Restaurant Kaiserbahnhof.
Heutige Situation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die modernen Haltepunktanlagen wurden zuletzt von Dezember 2006 bis zum 13. März 2008 saniert. Dabei wurde ein Mittelbahnsteig eingerichtet, der über eine neue Personenunterführung mit Treppen und zwei Aufzügen erreichbar ist. Hinzu kamen Wartehäuser mit Fahrkartenautomaten.
Das ehemalige Empfangsgebäude beherbergt seit den 1980er Jahren ein Restaurant mit Biergarten unter wechselnden Besitzern. 2008/2009 wurde das Gebäude entkernt, restauriert und teilweise umgebaut.
Bedienung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der DB Regio NRW, die für die Eifelbahn Diesel-Triebwagen der Baureihen 620 und 622 in teilweise gemischter Ein- bis Dreifachtraktion für Geschwindigkeiten bis zu 140 km/h einsetzt. Für den gesamten Personennahverkehr gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.
Die RB 24 Eifelbahn hält einmal stündlich in Kierberg, vereinzelte Züge des RE 22 halten ebenfalls am Haltepunkt.
Linie | Zuglauf | Takt |
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RB 24 | Eifel-Bahn: Köln Messe/Deutz – Köln Hbf – Köln West – Köln Süd – Hürth-Kalscheuren – Brühl-Kierberg – Erftstadt – Weilerswist – Weilerswist-Derkum – Euskirchen-Großbüllesheim – Euskirchen – Satzvey – Mechernich – Scheven – Kall (– Urft (Steinfeld) – Nettersheim – Blankenheim (Wald) – Schmidtheim – Dahlem (Eifel) – Jünkerath – Lissendorf – Oberbettingen-Hillesheim – Gerolstein) (aufgrund von Hochwasserschäden längerfristig im Schienenersatzverkehr zwischen Kall und Gerolstein) Stand: April 2023 |
60 min (Köln–Kall) einzelne Züge (Kall–Gerolstein) |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehemaliger Kaiserbahnhof
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der so genannte Kaiserbahnhof in Brühl-Kierberg bis 1874 am Ende der von der Brühler Innenstadt heraufführenden Kaiserstraße errichtet. Seine besonders aufwändige Gestaltung verdankt es Kaiser Wilhelm I., dem der Bahnhof als Zwischenhalt für seine jährlichen Besuche der Herbstmanöver in der Eifel diente. Für den kaiserlichen Zug war extra ein Abstellgleis auf der nördlichen Streckenseite angelegt. Insofern war der historische Bahnhof auch im Sinne der Reichsbahndefinition ein echter Bahnhof. Vom Bahnhof fuhr der Kaiser mit der Kutsche über die Kaiserstraße zum Brühler Schloss, in dem er übernachtete. Der den Bahnhof umgebende Kierberger Bahnhofspark wurde vom Brühler Gärtnermeister Stephan Schäfer angelegt. Er ist mit zahlreichen Plastiken nach antiken Vorbildern geschmückt. Der Raub der Proserpina wurde mutmaßlich für eine der Pariser Weltausstellungen geschaffen.[2] Hinzu kommt ein seltener Baumbestand.
Vertrag über den Anschluss eines Grubenbahnhofs an den Bahnhof Kierberg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen dem Königlichen Eisenbahnbetriebsamt in Cöln und dem damaligen Bergwerksbesitzer Hermann Gruhl zu Halle an der Saale (später in Brühl ansässig) wurde im März 1891 – vorbehaltlich der Genehmigung der Königlichen Eisenbahndirektion, kurz „KED“, ebenfalls in Cöln – ein Vertrag geschlossen. Der in mehrere Paragraphen unterteilte Vertragstext beinhaltete im Wesentlichen folgende Abmachungen.
„„Herr Gruhl beabsichtigt auf dem ihm gehörigen Gelände rechts von Kilometer 7,2–7,5 der Strecke Kalscheuren – Kierberg Euskirchen eine Briket-Fabrik zu erbauen und Braunkohlenbeförderung einzurichten, ferner um die Erzeugnisse dieses Grubenbaues beziehungsweise die der Fabrik mit der Eisenbahn versenden zu können, an den bezeichneten Kilometerstationen einen Grubenbahnhof anzulegen und denselben mit der Station Kierberg durch ein Anschlußgeleise in Verbindung zu setzen.“
„Die Eisenbahnverwaltung gestattet dem Herrn Gruhl den Anschluss an den Bahnhof Kierberg nach Maßgabe des dem Vertrage als zu demselben gehörig beigegebenen Lageplanes“ … (wird) „Herr Gruhl vor Inangriffnahme der Arbeiten auf dem Grundeigenthum der Eisenbahnverwaltung eine Caution von 1600 M, geschrieben „Sechszehnhundert Mark“ bei der Königlichen Eisenbahn Hauptkasse hierselbst in Staats oder vom Staat garantierten Papieren hinterlegen.“ „Die Stempelkosten trägt der Anschlusssucher nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen.“ „Jedem der vertragsschließenden Theile wird eine Ausfertigung des abgeschlossenen Vertrages behändigt.“
Cöln und Halle a. d. S., den 23. Februar 1891. Der Bergwerksbesitzer Hermann Gruhl, (Unterschrift)
Königliches Eisenbahn-Betriebsamt (linksrheinisch), (Unterschrift)
Genehmigt, Cöln, den 17. März 1891 Königliche Eisenbahn-Direktion“[3]
Der Anschluss war gedacht für Grube und Brikettfabrik Gruhlwerk I südwestlich von Heide, die am 2. September 1892 ihren Betrieb aufnahm. Der Anschluss war der vorerst letzte der Brühler Gruben von Grube Donatus bei Liblar über Grube Brühl, Roddergrube bis Gruhlwerk I. 1913/16 kam noch Gruhlwerk II nördlich von Heide und noch näher zum Bahnhof Kierberg dazu, die alle an die Eifelbahn angeschlossen waren.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilfried Hansmann: Der Kaiserbahnhof in Brühl-Kierberg. In: Der Landkreis. Zeitschrift für kommunale Selbstverwaltung. Heft 3, 1977, S. 80.
- Wilfried Hansmann: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Erftkreises: Stadt Brühl (= Die Bau- und Kunstdenkmäler von Nordrhein-Westfalen. I. Rheinland, Band 7.3). Hrsg. vom Kultusminister des Landes Nordrhein-Westfalen in Verbindung mit dem Landschaftsverband Rheinland. Gebr. Mann Verlag, Berlin 1977, ISBN 3-7861-3000-0, S. 175/176.
- Bernd Franco Hoffmann: 111 Eisenbahnorte im Rheinland, die man gesehen haben muss. Verlag Emons 2018, ISBN 978-3-7408-03445, Ort 21.
- Arno Kleinebecker: Unternehmen Braunkohle. Hrsg.: Rheinische Braunkohlenwerke AG Köln. 2. unveränderte Auflage. Köln 1986, ISBN 3-7743-0225-1, S. 104.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]NRWbahnarchiv von André Joost:
weitere Belege:
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Abfrage der Kursbuchstrecke 474 bei der Deutschen Bahn.
- ↑ Bernd Imgrund, Nina Osmers: 111 Orte im Kölner Umland, die man gesehen haben muss. Verlag Emons, Köln 2010, ISBN 978-3-89705-777-7, Ort 25
- ↑ Arno Kleinebecker: Unternehmen Braunkohle. S. 104.
- ↑ Walter Buschmann, Norbert Gilson, Barbara Rinn: Braunkohlenbergbau im Rheinland. Hrsg. vom LVR und MBV-NRW, 2008, S. 289 f.